Viele Jahre schon begleitet die Anwohner am Tücking/Wolfskuhler Weg das LKW-Problem in den Serpentinen.
Immer wieder fahren sich übergroße Lkw aufgrund ihrer Länge in den engen Kurven fest und sorgen für lange Staus und großräumige Umfahrungen. Jahrelang konnte keine nachhaltigen Verbesserungen der teilweise unhaltbaren Zustände am Tücking erreicht werden.
Hagen Aktiv widmete sich dem Thema nach einer Bürgerversammlung im Jahr 2015. Mehrere Anträge auf Blitzanlagen (ähnlich denen am Finanzamt) wurden trotz einer vorgelegten Unterschriftensammlung (600 Unterschriften in kurzer Zeit) von der Verwaltung abgelehnt.
Hagen Aktiv wurde dann in Werdohl auf eine Beschilderung aufmerksam, die zwar nicht den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung entspricht, aber dennoch im öffentlichen Verkehrsraum steht und nach Rücksprache mit den Verantwortlichen der Ordnungsbehörde durchaus Wirkung zeigt. Auch an dieser Strecke ging es darum, Lkw Verkehre mit einer bestimmten Größe zu verhindern. Da es sich dabei nur um ein Hinweisschild („Stop No Trucks“) handelt, welches sich auf ein geltendes Verkehrsverbot bezieht, war eine Genehmigung übergeordneter Behörden entbehrlich.
Die Straßenverkehrsbehörde in Hagen sah das allerdings ganz anders. Sie wollte dieses Schild nicht. Die vielen Standorte mit diesen Schildern in NRW wurden von der Hagener Straßenverkehrsbehörde bei der Bezirksregierung angezeigt.
Angeblich wurden alle Behörden von der Bezirksregierung aufgefordert, die Schilder zu entfernen, was bis jetzt, zwei Jahre danach (!) noch nicht geschehen ist.
Die Verwaltung änderte dann aus eigeninitiativlich die bestehende Beschilderung. Zeichen 253 wurde ersetzt durch die Zeichen 262 und 266, „Verkehrsverbot für Fahrzeuge aller Art über 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht“ und „Fahrzeuge mit einer Länge von mehr als 8 m“. Das führte jedoch dazu, dass auch Pferdeliebhaber mit ihren Fahrzeuggespannen das Reitervereinsgelände am Tücking nicht mehr anfahren durften.
Hier stellte Hagen Aktiv den Antrag auf eine Erhöhung der Tonnenzahl von 3,5 auf 7,5 t und Beschilderung mit „Land- und forstwirtschaftlicher Verkehr frei“. Dadurch können alle Pferdebesitzer und Landwirte rechtmäßig diesen Bereich befahren.
Für die neuen Schilder schreibt die Straßenverkehrsordnung vor, dass eine Umleitungsbeschilderung aufzustellen ist. Dieser Vorschrift kam die Verwaltung zunächst auch nicht nach. Die aktuelle Beschilderung wurde dann im Juni 2017 installiert.
Erst jetzt, vor wenigen Wochen, also nach fast 3 Jahren, einem weiteren Antrag der Fraktion Hagen Aktiv und mehreren Nachfragen im Rat, wurde die längst überfällige Umleitungsbeschilderung (U8 und U9) vor wenigen Wochen aufgestellt. Seitdem hat sich die Zahl der übergroßen Lkw auf dieser Strecke nach Angaben von Anwohnern stark reduziert. Das ist zumindest als Teilerfolg zu werten, auch wenn die anderen angesprochenen Maßnahmen eine größere Nachhaltigkeit und Wirksamkeit gezeigt hätten.