Am Donnerstag vor einer Woche hat die Mehrheit des Hagener Rates einer Verwaltungsvorlage zugestimmt, wonach der Grundsteuerhebesatz in Hagen von jetzt 750 auf nächstes Jahr 1139 Prozentpunkte angehoben wird. Dr. Josef Bücker, designierter Hagen Aktiv-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters bei der Kommunalwahl am 14. September 2025, hält das für ein geradezu fatales Signal an alle, die in Hagen ihr Zuhause haben. „Bei den auch ansonsten markant gestiegenen Lebenshaltungskosten den Hebesatz für die Grundsteuer so exorbitant anzuheben wird für nicht wenige das Signal sein, Hagen den Rücken zuzukehren“, so Bücker nach der Ratssitzung. In dieser hatte sich die Fraktion Hagen Aktiv vehement gegen die genannte Erhöhung positioniert. Sicher, durch einen Verzicht auf die Erhöhung des Hebesatzes hätte die Stadtkasse jährlich Einbußen in Höhe von rund 18 Millionen EURO zu verzeichnen gehabt, wie die Verwaltung darlegte. Aber, dieses Geld wäre bei den Bürgerinnen und Bürgern geblieben und wäre bei diesen gut angelegt gewesen, so die einhellige Meinung im Lager der Hagen Aktiven. So klagt der Einzelhandel in Hagen schon längere Zeit darüber, dass die Kaufkraft der Hagenerinnen und Hagener im Vergleich zu den meisten anderen Kommunen in NRW erheblich unter dem Durchschnitt liege. Die zu befürchtende Abwanderung von kaufkräftigen Einwohnern in Nachbarkommunen täte dann ein Übriges, insbesondere mit Blick auf die Einnahmen der Stadt aus dem Einkommensteueraufkommen. „Besser wäre es“, so Michael Gronwald, Fraktionschef bei Hagen Aktiv, in seiner Einlassung in der Ratssitzung, „das Land würde im Zuge einer Altschuldenlösung den Schuldendienst der klammen Städte – also auch für Hagen – übernehmen“. Jedenfalls, so sind sich die Aktiven einig, muss die sich schon seit längerer Zeit andeutende, wirtschaftliche Abwärtsspirale in absehbarer Zeit durchbrochen werden – besser gestern schon als morgen erst.